Sonntag, 22. September 2013

Eine Einführung

Seit drei Wochen arbeite ich jetzt bei der GIZ im Bereich der ländlichen Wirtschaftsförderung. Das Projekt ist mir sehr fachfremd, weshalb ich momentan noch damit beschäftigt bin Erfahrungen zu verarbeiten. Genauso so neu die Thematik für mich ist, so spannend ist sie aber auch. Außerdem haben wir total nette Kollegen, sind im Büro super aufgenommen worden und bekommen jede Menge Unterstützung.



GIZ steht für (deutsche) Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit ist quasi die ausführende Organisation der Entwicklungspolitik des BMZ (Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung) und ist in diesem Auftrag weltweit tätig. Die GIZ hat im Kosovo ca. 15 verschiedene Projekte, angefangen von einem Projekt zur Rechtsreform über ein Projekt zur Verbesserung kommunaler Dienstleistungen (wie zB Müllentsorgung) und einem internationalen Projekt zur Bekämpfung des Menschenhandels im Balkan bis hin zur Wirtschaftsförderung. Insgesamt arbeiten hier geschätzt 160 Menschen, von denen die meisten lokale Fachkräfte, also Kosovaren, sind.*

Das Ziel des Wirtschaftsförderungsprojekts ist die Gestaltung günstiger Rahmenbedingungen für die kosovarische Wirtschaft, die Förderung der Wettbewerbsfähigkeit im Vergleich zum effizienter arbeitenden Ausland und, mit Hilfe von all dem, auch die Senkung der Arbeitslosigkeit. Die liegt nämlich im Landes- und Bevölkerungsschnitt bei unfassbar hohen geschätzten 55%. Vor allem in ländlichen Gebieten, bei Frauen und Jugendlichen ist die Arbeitslosigkeit besonders hoch, weshalb die GIZ mit ihrer Arbeit genau an diesen Stellen ansetzt. Sie arbeitet dabei auf Makro-, Meso- und Mikrolevel, heißt, sie berät sowohl Ministerien und Wirtschaftsverbände, als auch einzelne Betriebe.

Das Projekt, das ich mit meiner Kollegin zusammen bearbeite beschäftigt sich mit der Förderung von "lokalen Aktionsgruppen" (LAGs). Wer mehr über diese Organisationen und die dahinterstehende politische Idee erfahren will, findet mehr Informationen unter http://www.netzwerk-laendlicher-raum.de/ Hier nur so viel: LAGs werden in ländlichen Gebieten eingesetzt, um dort Potenziale zu erkunden, auszuarbeiten und zu fördern. Beispielsweise gibt es die Weinregion Rahovec, in der nicht nur der Weinbau, sondern auch der Weintourismus gefördert wird. Ich nehme an, dass aus der Erklärung noch wenig greifbar ist, was diese Organisationen tatsächlich machen, aber das Thema ist sehr komplex und ich müsste ziemlich weit ausholen.

Im Vergleich zum eigentlichen LAG-Konzept funktioniert die kosovarische Variante momentan eher subgut. Um den Status Quo der LAGs im Kosovo einschätzen zu können, führen wir eine Evaluation** durch in der wir Mitarbeiter unterschiedlicher Positionen der LAGs interviewen. Zweck dieser Evaluation ist die Erstellung von Handlungsempfehlungen für die zukünftige Unterstützung der LAGs durch die GIZ.


*Im Kosovo leben verschiedene ethnische Gruppen. Hauptsächlich Albaner, einige Serben und zu relativ geringen Anteilen Türken, Bosniaken und Roma. Bei der GIZ arbeiten, abgesehen von Albanern und Deutschen meines Wissens nach ein paar wenige Serben.

**eine Evaluation ist eine Bewertung auf Grundlage wissenschaftlicher Daten

1 Kommentar:

  1. Helloo :D Sehr schöner Text - man merkt, du hast Spasssss daran :D Sehr schön!

    Was mich interessiert: was isst man dort so? Wo viele unterschiedliche Leute leben - was ist denn da das quasi 'Schäufele' unter den Gerichten? :D

    Apropos: gestern gabs hier Zwiebelkuchen, Salat und wichtig: Eis :D

    Viele lustige Grüße aus dem lustigen Deutschland :)

    Uschiii

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